Seit diesem Jahr hat Neukölln vier Stadtteilkoordinationen. Eine der Stadtteilkoordinatorinnen ist Alena Kühn. Sie hat die Aufgabe übernommen, zwischen Bürger*innen und Verwaltung zu vermitteln sowie Initiativen und Einzelpersonen in deren nachbarschaflichen Vorhaben zu unterstützen. Der Bezirk erweitert durch die neuen Stellen die Möglichkeiten zur Bürger*innenbeteiligung. Im Interview erklärt Alena Kühn, was genau die neue Stadtteilkoordination macht. Frau Kühn, Neukölln ist groß. Sind Sie für den gesamten Bezirk zuständig?
Als neue Stadtteilkoordinatorin bin ich für die Bezirksregion Neuköllner Mitte/Zentrum zuständig bzw. für den Körnerkiez, sowie die angrenzenden Planungsräume Glasowerstraße, Rollberg und Flughafenkiez. Mein Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Körnerkiez, da die anderen Kieze noch Quartiermanagements und somit mehr Unterstützung haben.
Was genau machen Sie als Stadtteilkoordinatorin?
Ich vernetze Nachbar*innen, Akteur*innen, Vereine und Initiativen miteinander und leite wichtige Informationen und Angebote aus den unterschiedlichen Kiezen weiter, ebenso wie relevante Infos aus dem Bezirksamt. Gleichzeitig trage ich Bedarfe und Potenziale aus den Gebieten zusammen, um einerseits weiße Flecken zu entdecken, also wo noch Angebote fehlen und anderseits um neue Lösungsstrategien zu entwickeln, die ggf. notwendig sind.
Wie gestaltet sich diese Unterstützung in der Praxis?
Mein Fokus liegt auf der Förderung von Bürger*innen-Beteiligung, in der sich Menschen engagieren, ihre (solidarische) Nachbarschaft mit zu gestalten. Dies bedeutet konkret, ich empower Anwohner*innen, u.a. den ehemaligen Quartiersrat „KörnerKiezRat“, berate Initiativen, unterstütze sie bei Projektvorhaben, vernetze sie und helfe ihnen, eine Projektförderung für ihr Engagement zu bekommen, z.B. über FEIN Mittel oder die neue Kiezkasse, die ich verwalte. Die Kiezkasse beinhaltet 2.500 Euro, welche für kleine Projekte oder Aktionen mittels eines niedrigschwelligen Antragsverfahrens von Menschen im Kiez genutzt werden kann. Ähnlich wie der Aktionsfonds der Quartiersmanagements.
Ebenso organisiere ich Beteiligungsformate wie z.B. einmal jährlich eine Stadtteilkonferenz, bei der alle aus dem Kiez willkommen sind, sich zu verschieden Themen den Kiez betreffend austauschen können, um ihn letztendlich mitzugestalten.
Kann man schon Mittel beantragen?
Zurzeit wird das Verfahren noch durch das Bezirksamt entwickelt. Wer aber bereits Ideen hat, kann gern schon auf mich zukommen. In erster Linie sollten die Aktionen ihren Fokus auf dem Körnerkiez haben, weil die restlichen Gebiete durch die QM Förderkulisse abgedeckt sind.
Wo findet man die neue Stadtteilkoordination?
Gemeinsam mit meiner Kollegin Rosa Natterer arbeite ich im neuen Stadtteilbüro Körnerkiez, welches temporär in dem ehemaligen QM Körnerpark Büro (Emser Straße 15) sitzt, nächstes Jahr jedoch mit in das neu sanierte Nachbarschaftshaus am Körnerpark integriert werden soll. Rosa Natterer´s Arbeitsschwerpunkt liegt vor allen Dingen auf der direkten Stadtteilarbeit in Form von Organisation und Durchführung von Kiez-Aktionen und Projekten wie Kiez-Putze, Baumscheiben-Bepflanzung, anderen Einzel-Aktionen und der Aktivierung von ehrenamtlichen Engagement.
Stadtteilkoordination Körnerpark
Emser Str. 15, 12051 Berlin
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Träger: Nachbarschaftsheim Neukölln e.V.
www.nbh-neukoelln.de
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Zur Person
Alena Kühn arbeitet seit zwei Jahren für den Träger Nachbarschaftsheim Neukölln (Link) im Bereich der Gemeinwesenarbeit und ist nebenher noch im sozio-kulturellen Bereich selbstständig tätig, wo sie zum Thema Inklusion, kulturelle Teilhabe und Barrierefreiheit seit einigen Jahren diverse inklusive Projekte organisiert, beratend tätig ist und Inklusionsprozesse begleitet.
