Erstes Netzwerktreffen des Kiezforums auf der Lessinghöhe

Hervorgegangen ist das neue Format des Kiezforums Rollberg aus der Fusion des Quartiersrats und der Kiez-AG. Dreimal im Jahr soll es von nun an Netzwerktreffen geben, die es den Teilnehmenden ermöglichen, sich miteinander bekanntzumachen und ihre Arbeit und ihre Angebote im Gebiet zu koordinieren. Um hierbei möglichst effektiv voranzukommen, werden die Treffen thematisch vorbereitet. Zu verschiedenen aktuell wichtigen Themen wird dann in Kleingruppen diskutiert, im Anschluss stellen die Gruppen ihre Ergebnisse einander vor. In Form einer digitalen Pinnwand stehen die Resultate dieser Diskussionen den Teilnehmenden nachher zur Verfügung, von der Auftaktveranstaltung hier: Dokumentation Kiezforum Rollberg
Wie gut das neue Format angenommen worden ist, zeigen auch die folgenden Statements von Teilnehmenden:
„Ein gutes Netzwerktreffen ist ein Miteinander auf Augenhöhe, um die Bedürfnisse, Wünsche und Fragen von allen mitzunehmen. Dann kann man sagen, da geht man jetzt gemeinsam los und arbeitet daran. Ich nehme von heute leider die Erkenntnis mit, dass wir immer noch an Themen wie Rassismus und Desinformation arbeiten und dass das gefühlt durch die Medien jetzt nochmal verstärkt worden ist. Aber das Anliegen mit den Solarzellen für das Schuldach finde ich natürlich auch wichtig. Und ich finde es toll, dass Schüler sich da engagieren.“
Janine Wolter, Neuköllner Bezirksstadträtin, Leiterin des Bereichs Bildung, Kultur und Sport
„Ich bin hier als Gebietskoordination vom Quartiersmanagement und war ganz gespannt auf den Tag, weil das Kiezforum Rollberg ja heute zum ersten Mal stattgefunden hat. Ich bin ganz positiv überrascht und ganz positiv gestimmt nach diesem Treffen, weil so viele Menschen, Akteure, aber auch Bewohner:innen hier hergefunden haben. Cool war, dass wir thematisch keinen engen Fokus, sondern ganz übergreifende Themen hatten, weil das Netzwerk ja auch so vielfältig ist. Meine Erwartung ist, dass jetzt weiter in die Zukunft gedacht wird, dass die Leute am Ball bleiben. Wir müssen ja Synergien bilden und darüber nachdenken, was wir im Rollbergkiez brauchen, wenn das QM-Team irgendwann weg ist. Welche Gremien brauen wir, mit wem wollen wir weiter zusammenarbeiten?“
Elena Koßmann, Gebietskoordinatorin Quartiersmanagement beim Bezirksamt
„Ich bin heute hier, weil ich eingeladen wurde und mich das Thema interessiert. Ein gelungenes Netzwerktreffen ist ein Treffen, bei dem ein Austausch stattfindet und man sich gegenseitig den Horizont erweitert, zu Problemen austauscht, Lösungen findet, sich gegenseitig hilft und ein gutes Gefühl des Zusammenhalts besteht.“
Adam Kalife, Polizeiabschnitt 55 (Präventionsbeamter im Rollbergkiez)
„Ich bin hier, um das Meko zu vertreten und auch mich als Anlaufstelle für Akteur:innen im Kiez zu präsentieren. Wir haben eine Förderung vom Quartiersmanagement bekommen, um im Rollberg die nächsten zwei Jahre medienpädagogische Arbeit zu machen. Deswegen müssen die Leute wissen, wer wir sind und dass sie uns ansprechen können.
Ein gutes Netzwerktreffen kommt zustande, wenn man auf dem Schirm hat, dass hier unfassbar verschiedene Leute sitzen und dass jede:r seine/ihre Themen mitbringt. Dann kann man überlegen, wie kann Netzwerkarbeit funktionieren. Wie können wir Wege verkürzen? Wie können wir uns schnell miteinander vernetzen? Sehr angenehm fand ich, dass die Fragen, die eingebracht wurden, in den Kleingruppen bearbeitet werden konnten und nicht nur mit dem Oberthema zusammenhängen mussten. Und es ist einfach gut, Menschen aus der Politik einzuladen, so dass man einen direkten Draht zwischen den Leuten, die hier leben und arbeiten, und den Menschen, die etwas entscheiden können, herstellt.“
Michelle Piorek, Medienkompetenzzentrum Neukölln
„Ich bin heute zum Networken hier, um zu sehen, was die Menschen bewegt. Ich bin selbst auch im Quartiersrat ehrenamtlich tätig und verknüpfe das jetzt mit meiner Arbeit im Jugendamt. Austausch, einander kennenlernen, ins Gespräch kommen machen ein gutes Netzwerktreffen aus. Ich fand das war super. Sehr anregende Gespräche und Diskussionen, interessantes Thema, und ich freu mich auf das nächst Mal.“
Bahahr Aydin, FamilienServiceBüro Bezirksamt Neukölln
„Ich bin im Kiezrat. Da versuchen wir die Bewohner zu mobilisieren und auf die Missstände aufmerksam zu machen und bei STADT UND LAND etwas zu erreichen und zu verändern. Ich wohne ja schon so lange hier im Rollberg, und von daher finde ich es wichtig zu gucken, was sich im Umfeld abspielt. Wenn man viel Informationen bekommt von anderen und auch Anregungen kommen, was gemacht werden kann und wie sich was verändern kann, ergibt das ein gutes Treffen. Wichtig ist mir, persönliche Kontakte zu knüpfen, um mal zu sehen, wo kann man andocken und wo kann man Unterstützung holen. Ich fand es ganz interessant.“
Agnes, Mieterinitiative Kiezrat Rollberg
„Ich bin hier, weil ich im Haus der Begegnungen arbeite und interessiert daran bin, was im Rollberg passiert. Ich hatte auch davor an diesem Netzwerktreffen teilgenommen, wo wir darüber nachgedacht haben, was passieren wird, wenn das QM nicht mehr da ist. Gut finde ich, wenn viele zuverlässig die Termine wahrnehmen und wenn die Menschen, die teilnehmen, gleiche Interessen und gleiche Ziele haben. Regelmäßigkeit ist wichtig. Es muss aber auch nicht so häufig sein, damit es einfach ist mitzumachen. Die Idee, dass es nur noch ein Kieznetzwerk ist und nicht mehr viele wie früher, finde ich ebenfalls gut. Weil dann können wir uns alle zusammen in einer größeren Runde austauschen und zu Ideen und Zielen für unser Kiez kommen.“
Maria Aplada, To Spiti
„Ich arbeite viel im Rollberg und finde es wichtig, die anderen Träger zu sehen. Und mich interessiert das Thema Desinformation. Wichtig für ein gutes Netzwerktreffen ist, dass ich Zeit habe, andere kennenzulernen, auch ein bisschen in der Tiefe. Gutes Essen ist wichtig.
Ich finde es gut, dass sich das mischt mit der Kiez AG und den Anwohnenden. Ich dachte anfangs, das ist ganz schön lang. Aber es funktioniert gut, dass die einzelnen Veranstaltungen länger sind, es aber seltener Veranstaltungen gibt. So kann man sich konzentrierter auszutauschen, aber trotzdem wird insgesamt nicht zu viel Zeit in Anspruch genommen.“
Shao-Xi Lu, Gesundheitskollektiv Geko e.V.
„Ich arbeite im Rollbergkiez in einer Arztpraxis. Wir sind Teil dieses Aktionsfeldes Rollbergkiez und ich bin schon länger in der Kiez AG dabei. Ich finde es spannend, weil wir natürlich mit den Projekten, die es drumherum gibt, Austausch haben, auch mit den Bewohner:innen. Ein Teil der Bewohner:innen sind ja auch unsere Patienten und Klienten. Wir sind Teil dieses Gemeinwesens, deshalb ist es für mich wichtig, hier mitzumischen und was mitzukriegen. Das Kiezforum gefällt mir. Es gibt viele Austauschmöglichkeiten und die Möglichkeit, Leute kennenzulernen, Themen anzusprechen, die uns als Einrichtung betreffen, und Strategien zu entwickeln, um ein besseres Miteinander hinzukriegen. Das ist, wie es angelegt ist, eine gute Sache.“
Brigitte Sauer, AID (Arztpraxis Drogenhilfe)
„Ich bin Sozialraumkoordinator im Jugendamt und auch fürs Rollbergviertel zuständig und deshalb ist es meine berufliche Pflicht, hier zu sein.
Dass ich aus so einer Netzwerkrunde herausgehe und Sachen erfahren habe, die ich vorher nicht wusste.
Es ist extrem vielversprechend. Ich glaube auf alle Fälle, dass es das richtige Format ist. Und auch die Frequenz von dreimal im Jahr ist eine Frequenz, für die sich alle Zeit nehmen können, um sich wirklich zusammenzusetzen und dann geht jede und jeder bestimmt mit was Neuem aus so einer Runde raus.“
Michael Thoma, Jugendamt
„Wichtig ist, dass ein Netzwerktreffen moderiert und vorbereitet ist. Ich weiß, dass ich etwas mitnehme und nicht frustriert wieder in meinen Job zurückgehe. Das hat hier geklappt.“
Lena, Erziehungs- und Familienberatung AWO Berlin
Text und Bilder: H. Heiland und QM Rollbergsiedlung, Juni 2025