Gutes Wetter inklusive
Entspanntes Kiezfest im Rollbergviertel
Am Donnerstag, den 18. Mai feierten die Rollberger bei sommerlichen Temperaturen ihr diesjähriges Kiezfest. Die Feier stand diesmal im Zeichen der gleichberechtigten Teilhabe von allen Menschen mit und ohne Behinderungen.
Offiziell eröffnet wurde das Kiezfest von Bezirksstadtrat Jochen Biedermann, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste. Bei seinem Rundgang über den Falkplatz hörte Biedermann zuvor nur Gutes: Die allgemeine Situation im Kiez, so Polizeioberkommissarin Bettina Öner, habe sich in den letzten zehn Jahren deutlich verbessert. Auch die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner sei mittlerweile höher als früher. Jens Ahrens, Chef der AWO Südost, führte dies u.a. auf die erfolgreiche Arbeit der Einrichtungen zurück, die im Rollbergviertel aktiv seien. Es gebe ein breites Spektrum an Kooperations- und Beratungsangeboten, das zur Verbesserung beigetragen hätte.
Zwar ist die Situation für viele Menschen besser geworden, für eine bestimmte Gruppe gibt es aber nach wie vor Barrieren, um wirklich gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können: Menschen mit Behinderungen stehen immer wieder vor Problemen, wenn es um ihre Beweglichkeit und um ihre Teilhabe am Kiezleben geht.
Die Situation benachteiligter Menschen sichtbar zu machen
Das Quartiersmanagement hatte deshalb 2016 das Projekt "Rollberg All Inclusive – Strategien und Maßnahmen für eine inklusive Quartiersentwicklung“ auf den Weg gebracht, um die Situation benachteiligter Menschen sichtbar zu machen und den Kiez dafür zu sensibilisieren. Quartiersmanagerin Norma Prange beschrieb in ihrer Begrüßungsrede dessen Entstehungsgeschichte: die breite Unterstützung, die es im Quartiersrat erfuhr und die anschließende Suche nach einem geeigneten Träger. "Wir mussten gar nicht weit gucken. Direkt im Kiez existierte ja mit dem AWO-Kompetenzzentrum eine Einrichtung, die sich um die Belange von Menschen mit Behinderungen kümmert und viel Erfahrung zum Thema Inklusion mitbringt." Projektstart war im Herbst 2016 und seitdem untersuchen Projektleiter Mike Früh und der aus dem Kiez heraus neu gebildete Steuerkreis die konkreten Bedarfe und Verbesserungsmöglichkeiten in der Rollbergsiedlung. Wissenschaftlich unterstützt werden sie dabei von Prof. Dr. Michael Komorek von der Ev. Hochschule Berlin.
Befragung auf dem Kiezfest
Auf dem Kiezfest, zu dem auch die Neuköllner Beauftragte für Menschen mit Behinderungen Katharina Smaldino kam, wurden im Rahmen des Projekts Fragebögen verteilt, auf denen nach Hindernissen und Verbesserungsvorschlägen gefragt wurde. Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme sollen im Herbst dem Kiez vorgestellt und in 2018 erste beispielhafte Maßnahmen für eine inklusive Quartiersentwicklung umgesetzt werden.
Jochen Biedermann verwies in seiner Eröffnungsrede auf den Modellcharakter des Vorhabens: "Das Projekt geht auf diesem Gebiet voran und kann ein Beispiel für viele Stadtquartiere sein."
Mut machen
Das Kiezfest, das von Mike Früh im Rahmen des Projektes organisiert wurde, verdeutlichte noch einen anderen Aspekt der Inklusions-Arbeit: Dass das Thema Behinderungen kein bedrückendes, sondern ein fröhliches und Mut machendes sein kann. Dazu trugen beim Fest die zahlreichen Rollberger Akteure mit ihren Ständen, das Unterhaltungsprogramm und vor allem die Anwohnerinnen und Anwohner bei, die ausgelassen mitfeierten.
Mitmachen erwünscht!
Alle Rollberger Bewohner*innen und Vereine können sich jederzeit beim Steuerkreis „Rollberg All inclusive“ anmelden und mitmachen. Wenn Sie Ideen oder Fragen zum Projekt „Rollberg All Inclusive“ haben, dann melden Sie sich bei Mike Früh von der AWO Südost (Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Tel: 4930 66649497). Sie können sich jederzeit auch gern an uns, das Team des Quartiersmanagements wenden (Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Tel: 68977258).
"Rollberg All Inclusive - Strategien und Maßnahmen für eine inklusive Quartiersentwicklung" wird über das Programm „Soziale Stadt“ von 2016 bis 2018 mit einer Fördersumme in Höhe von 70.000,00€ gefördert.