Viele Bürgerinnen und Bürger sind ratlos, wie sie sich gegenüber Drogenkonsum im öffentlichen Raum verhalten sollen. Ebenso ratlos sind viele, wenn es um den richtigen Umgang mit Spritzenfunden geht. Im Bezirksamt Neukölln gibt es für diese Themen eine neue Ansprechpartnerin: Lilli Böwe ist die neue Suchthilfekoordinatorin der Abteilung Jugend und Gesundheit. Sie steht allen zur Seite, die sich über Drogenkonsum, Beratungsstellen, Therapien und bezirkliche Angebote informieren möchten. Darüber hinaus vermittelt sie zwischen den Beteiligten, wenn Konflikte durch den Drogenkonsum entstehen.Mit der Stelle von Lilli Böwe, die es seit August 2021 gibt, schließt das Bezirksamt eine Lücke. Eigentlich ist die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung für die Finanzierung von Einrichtungen und Entwicklung von Lösungsansätzen bei illegalen Drogen zuständig, dort gibt es aber keine direkten Kontaktmöglichkeiten. Der Bedarf in Neukölln sei aber vorhanden, so der damalige Gesundheitsstadtrat Falko Liecke: „Mit der neuen Stelle für die Suchthilfekoordination setzen wir einen klaren Schwerpunkt bei den Ängsten und Sorgen der Neuköllnerinnen und Neuköllner, die durch den Drogenkonsum in Grünanlagen, Hausfluren und U-Bahnhöfen stark belastet sind." Lilli Böwe hat Erfahrung: Sie hat jahrelang als Sozialarbeiterin an der Kurfürstenstraße mit drogenabhängigen Frauen* und Sexarbeiter:innen gearbeitet.
In Zukunft werde sie Runden mit Netzwerkpartner:innen und Bürger:innen organisieren und begleiten, erzählt Lilli Böwe, und sie will aufklären. Darüber, dass es z.B. sinnvoller ist, unter Beachtung einfacher Vorsichtsmaßnahmen Spritzen selbst zu entsorgen, als sie liegen zu lassen. Oder über die vielen Beratungsstellen und Hilfsangebote, die es im Bezirk gibt. Im Falle von Konflikten will sie die Beteiligten an einen Tisch bringen und Lösungsstrategien entwickeln. Eine Koordination ist nötig, weil die Zuständigkeiten oftmals nicht klar geregelt bzw. für viele Menschen nicht klar erkennbar sind. Beispiel Rollbergviertel: Normalerweise ist das Ordnungsamt der richtige Ansprechpartner, wenn es um Spritzenfunde im öffentlichen Raum geht. Da weite Teile des Rollbergs aber Eigentum der STADT UND LAND Wohnbautengesellschaft sind, sind für die Freiflächen und Häuser die zuständigen Hausmeister die richtigen Ansprechpersonen. In Zweifelsfällen kann man sich auch an Lilli Böwe, das Team vom Quartiersmanagement oder an die Polizei wenden.
Kontakt:
Lilli Böwe
Bezirksamt Neukölln von Berlin
Abt. Jugend und Gesundheit
Suchthilfekoordination
Dienstort: Rathaus Neukölln
Karl-Marx-Str. 83, 12040 Berlin
Tel.: +49 (0)30 90239 - 2380
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Download Broschüre “Vorsicht, Umsicht es sticht.....“ von Fixpunkt e.V. mit Hinweisen zum Umgang mit Spritzenfunden
Text: M.Hühn / Foto: Regina Friedrich
