2021 bilalDie zur Eindämmung der Corona-Pandemie notwendigen Kontaktbeschränkungen führen dazu, dass gerade ältere Menschen weniger Besuche empfangen können als früher. Um etwas gegen die Vereinsamung der Menschen zu tun, hat ein Lehrer der Zuckmayer-Schule zusammen mit Schüler*innen Besuche in der MoRo Seniorenwohnanlage organisiert.


Der Lehrer Hussein Kanaan arbeitet erst seit einem knappen Jahr an der Rollberger Zuckmayer Schule. Gleichwohl hat es das Engagement seiner Schüler*innen bereits in den Tagesspiegel geschafft: Zusammen mit Schüler*innen der Jahrgangsstufe 7 engagiert sich der Lehrer ehrenamtlich in der MoRo Seniorenwohnanlage in der Rollbergstraße. Hussein Kanaan unterrichtet u.a. Französisch, Englisch, Sport. Nebenbei promoviert er an der Uni Koblenz-Landau im Fach Interkulturalität/Inklusion, einem Teilbereich der Bildungswissenschaft. "Mir kam der Gedanke zu diesem Engagement, als ich gesehen habe, dass ältere Menschen in der Corona-Krise vereinsamen. Ich habe mich dann bewusst für ein Seniorenheim entscheiden", erzählt Hussein Kanaan.
Außerdem habe er beobachtet, dass die Schüler*innen Hemmungen in der Kontaktaufnahme mit älteren Menschen hätten. Das Engagement im Seniorenheim, so die Überlegung, könne helfen, diese Hemmungen abzubauen.

Das Zusammentreffen gut vorbereitet
"Wir haben im Vorfeld Kommunikationsmuster trainiert: Wie stelle ich Fragen, bei denen der Mensch gegenüber nicht nur mit Ja oder Nein antwortet", erklärt Kanaan. Um angesichts von Corona die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, übten die Schüler*innen zudem, wie man Corona-Selbsttests durchführt.
An die MoRo Seniorenwohnanlage ist Hussein Kanaan schließlich über das Quartiersmanagement Rollbergsiedlung gekommen, das den Kontakt vermittelt hat. Und es lief wunderbar: Die acht Schüler*innen, die sich freiwillig für das Projekt gemeldet hatten, halfen bei der Essensausgabe, begleiteten die Senior*innen bei Einkäufen und Spaziergängen. "Es kamen gute Gespräche zustande. Die 94-jährige Renate erzählte vom Krieg und der Zeit danach. Die Schüler*innen haben sie anschließend mit Fragen gelöchert." Trotzdem hatte das Zusammentreffen auch etwas Trauriges: Die Schüler*innen erfuhren, dass die ältere Frau aufgrund der Corona-Maßnahmen zurzeit keinen Besuch bekommt. "Das hat aber dazu geführt, dass alle weitermachen wollen und wahrscheinlich auch andere Klassen mitmachen werden", so Kanaan. Die Bewohner*innen der Anlage wiederum seien "total dankbar und lieb" zu den Schüler*innen gewesen, manche hätten Geschenke verteilt.

Ausweitung des Engagements geplant
Hussein Kanaan plant nun, das ehrenamtliche Engagement von Schüler*innen auf andere Wohnanlagen und Heime auszuweiten. Wer eine entsprechende Aufgabe für Schüler*innen der hat, kann sich gerne bei dem Lehrer direkt melden. Am besten per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ; Betreff: Ehrenamtliches Engagement im Rollbergkiez.

Ehrenamtlich engagieren im Rollberg und in Neukölln
Wer sich im Rollberg engagieren will, kann sich an das QM-Team (Link) wenden. Das QM-Team kann den Kontakt mit Akteuren herstellen und vermitteln. Beispielsweise kann man einen Kiezputz durchführen, ehrenamtlich Nachhilfe geben oder Senior*innen im Wohnheim besuchen- es gibt vielfältige Möglichkeiten sich in der Rollberger Nachbarschaft zu engagieren und etwas Gutes für Mensch oder Umwelt zu tun. Eine finanzielle Förderung des ehrenamtlichen Engagements kann über den Aktionsfonds beantragt werden.
Die Ehrenamtlichen prägen mit ihren Ideen und ihrem tatkräftigen Einsatz das gesellschaftliche Leben und den Rollberg. Das QM-Team sagt: Danke!

Auch das Neuköllner Engagement Zentrum hilft, das richtige Engagement im Bezirk Neukölln zu finden, was zu den eigenen Interessen und Fähigkeiten passt.

Foto: priv./H. Kanaan

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