gemeinschaftshaus morus14

Zukunft Gemeinschaftshaus in der Rollbergsiedlung

Mit Bedauern wurde im Kiez die Ankündigung des Fördervereins MORUS 14 e.V. aufgenommen, nicht mehr als Betreiber des Gemeinschaftshauses in der Morusstraße 14 zur Verfügung zu stehen. Das Gemeinschaftshaus hatte sich in den zurückliegenden Jahren für die Rollberger Bewohnerschaft zu einem verlässlichen Treffpunkt entwickelt.
Hier fand das wöchentliche "Der Rollberg tafelt" statt, es gab gemeinsame Feiern wie das Fastenbrechen oder Lesungen und Diskussionsabende. Insbesondere ältere Rollberger*innen schätzten das Gemeinschaftshaus als einen Ort, wo sie sich regelmäßig zum Austausch mit anderen treffen konnten.
Die hohen Strukturkosten wie z.B. Heizung, Personal und Instandhaltung waren für MORUS 14 finanziell nicht mehr tragbar. Ursprünglich sollten diese Kosten über die Vermietung des großen Raumes für Veranstaltungen zum Teil gedeckt werden können. "Aber letztlich kamen zu wenige Interessenten. Für die Jüngeren ist der Raum nicht hip genug und für größere Familienfeiern ist er zu klein", erklärte der Geschäftsführer von MORUS 14, Gilles Duhem.

Wandel der Anspüche
Neben dem finanziellen Aspekt wurde aber auch der Wandel der Ansprüche potentieller Nutzer*innen spürbar, erläuterte Duhem. "Es funktioniert in Zeiten von Internet und Handys immer weniger, Leute an einem analogen Ort zusammenzubringen." Es seien, so Duhem, zu wenige Gruppen zu den Veranstaltungen gekommen.
Aus diesen Gründen wird sich MORUS 14 zukünftig vor allem auf seine Bildungsprojekte (z.B. Netzwerk Schülerhilfe, Fit und Schlau, Shalom Rollberg) konzentrieren, die dem Kiez alle erhalten bleiben. "Unsere Botschaft lautet: Bildung, Bildung, Bildung. Dafür kennt man uns, dieser Arbeit fühlen wir uns verpflichtet", so Marianne Johannsen und Lars Leschke aus dem Vorstand des Vereins.

Gilles Duhem nicht mehr Geschäftsführer von MORUS 14 e.V.
Gilles Duhem wird mit der Schließung des Gemeinschaftshauses auch ein Kapitel beenden und sich im nächsten Jahr neuen Herausforderungen stellen. Sein Weggang ist eine weitere Zäsur im Kiez: er hat seit 2002 das öffentliche Leben und die Entwicklung des Rollbergviertels maßgeblich mitgeprägt. Nach mehr als 17 Jahren großen Engagements in der Rollbergsiedlung übergibt Gilles Duhem nun die Geschäftsführung Ende Dezember 2018 an Susanne Weiß. In einem Brief an alle Wegbegleiter äußerte er den Wunsch, dass "alle Menschen, Unternehmen und Institutionen, die MORUS 14 e.V. unterstützt haben, es auch weiterhin tun."

Runder Tisch zur Zukunft des Gemeinschaftshauses
Wie es mit dem Gemeinschaftshaus weitergeht ist noch unklar. Die Eigentümerin STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft wird die Räume in neue Hände übergeben. Mehrere Vereine und Institutionen haben bereits ihr Interesse bekundet. In beratenden Gesprächen mit Bezirk und Quartiersmanagement soll ein geeignetes und bedarfsgerechtes Betreiber- und Angebotskonzept gefunden werden.

Das letzte Mal "Der Rollberg tafelt"
Am Mittwoch, den 19. Dezember fand im Gemeinschaftshaus das letzte "Der Rollberg tafelt" statt. In den letzten 14 Jahren hatte sich das jeden Mittwoch stattfindende gemeinschaftliche Essen zu einer festen Größe im Rollberger Veranstaltungskalender entwickelt.
Zu diesem Anlass kam sogar der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel ins Gemeinschaftshaus, um MORUS 14 und Gilles Duhem für ihr Engagement zu danken. Besonders hervor hob er die Überreichung der Ehrennadel des Bezirks Neukölln an Duhem für seine Verdienste im Rollbergviertel am vorangegangenen Wochenende.
Der Leiter des Gemeinschaftshauses, Frank Bourquet, bedankte sich anschließend bei seinem Team, den wechselnden Köch*innen und den zahlreichen Besuchern. Die Vorsitzende des Fördervereins MORUS 14, Marianne Johannsen würdigte die Arbeit des Teams und Gilles Duhems. Johannsen stellte außerdem noch die neuen Mitarbeiter*innen des Vereins vor: Zum einen Jonathan Weissmann als neuer Projektleiter von „Shalom Rollberg“ sowie Susanne Weiß, die als Geschäftsführerin die Nachfolge von Gilles Duhem antreten wird.

Wie es mit dem Gemeinschaftshaus weitergehen wird, ist noch unklar. Der Bezirk, so Bürgermeister Hikel, werde sich dafür einsetzen, dass das Haus auch zukünftig den Bewohner*innen des Kiezes zur Verfügung steht.




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